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Roadtrip Tag 7: Big Bend National Park und Terlingua

Wie es sich für eine Geisterstadt gehört liegt diese mitten in der hügeligen Wüste! Nicht zuletzt dank köstlicher Margaritas und unserer kuschligen Hütte stand uns ein ruhiger Schlaf bevor. Keine  Straßengeräusche oder der Lärm rangierender LKW wie sonst bei den meisten Motels, die wir buchen, weil sie keinen Aufpreis für Anton nehmen. Einfach nur die Stille der Wüste genießen und herrlich schlafen.

Keiner von uns hatte aber daran gedacht, dass wir mittlerweile 2 Zeitzonen passiert hatten und Antons „Rhythmus“ etwas durcheinander geraten war. Also stand er um 1 Uhr nachts vor meinem Bett und wollte raus, seine Geschäfte erledigen. Bewaffnet mit einer starken Taschenlampe ging’s raus vor unsere Hütte. Da die Hunde unserer Gastgeberin wegen Anton und der Lampe ordentlich Alarm schlugen, beschloss ich auf die Straße zu gehen, damit wieder Ruhe einkehrte. Bis da hatte ich gedacht, die Lampe bräuchte ich vor allem, um auf dem Boden mögliche Schlangen rechtzeitig zu sehen. Plötzlich fand sich aber im Strahl der Lampe ein Paar gelber leuchtender Augen, die mich anstarrten. Sie gehörten zur Gestalt eines „Schäferhund ähnlichen“ Tieres, die aber nicht bellte und sich auch nicht von der Stelle rührte. Ich dachte nur „Coyote“ und versuchte Anton zu überzeugen, schnell wieder in den Gartenbereich zu gehen. Gar nicht so einfach, gab es doch viel zu viele spannende Gerüche da draußen. Also Augen weiter auf die Gestalt gerichtet und Anton mit sanfter Gewalt auf Spur gebracht. Puh war ich froh, als ich das Tor hinter mir geschlossen hatte und noch mehr als wir wieder in unserer Hütte waren. Einschlafen war danach gar nicht so einfach und so hörte ich dann auch zum ersten Mal die Geräusche der Wüste: Geheul in verschiedensten Tonlagen!

Irgendwann siegte aber wieder die Müdigkeit und auch ich konnte es meinen beiden Jungs nachmachen, die längst wieder tief und fest schliefen.

Sonnenaufgang in Terlingua
Sonnenaufgang in Terlingua

Am Morgen weckte uns die Sonne und ein traumhafter Blick. Nachdem wir die 2 wundervoll eingerichteten Bäder genossen hatten, lernten wir unsere Gastgeberin Mimi kennen. Mimi gehört das Hotel und sie und Noemi führen es gemeinsam. Mimi wohnt sowohl in Terlingua, als auch in Venice. Dort lebt sie, wenn sie Projekte bearbeitet, denn Mimi arbeitet erfolgreich in der Filmbranche.  Als erstes entschuldigte ich mich, dass Anton ihre 3 Hunde mitten in der Nacht aufgeschreckt hatte. Ich kam aber nicht weit, denn sie sagte: mach dir keinen Kopf, die bellen, weil sie die Coyoten vom Hotel weg halten wollen. Mein Stichwort 😉 – auf meine Frage, wem ich in der Nacht gegenüberstand, kam gleich die Antwort: ein Coyote! Die seien hier überall rund um und zwischen den Häusern. Für die nächste Nacht hoffte ich also, dass Anton durchschlafen würde.😱

Nach einem sehr netten Schnack gab es von Mimi noch den Tipp mit Anton zum Fluss zu fahren und ihn schwimmen zu lassen. Das ließen wir uns natürlich nicht zweimal sagen. Nach einem leckerem Frühstücksburrito und köstlichem Kaffee im „hoteleigenen“ Coffeeshop „Espresso y poco mas“  brachen wir auf Richtung Rio Grande. Und siehe da, plötzlich gab es den zur Freude von Anton auch mit Wasser.

Mit einem erfrischten aber müden Hund brachen wir dann zum eigentlichen Tagesziel auf: Big Bend National Park.

Der Park begrüßte uns mit exzellenten Strassenverhältnissen und einer toten Schlange auf der Straße. Ich hoffte und hoffe, dass es das an Schlangen gewesen ist.

Nur eine tote Schlange ist eine gute Schlange
Nur eine tote Schlange ist eine gute Schlange

Die Meinungen zum Big Bend National Park im Internet hatten sich vor Begeisterung überschlagen. Vielleicht sind wir nach mittlerweile 9 Nationalparks einfach zu verwöhnt, aber für uns war es nur ein Wüstenpark. Dennoch haben wir ihn komplett abgefahren. An wandern war wegen 36 Grad Hitze und dem Hundeverbot auf den Trails eh nicht zu denken. Macht euch anhand der Bilder einfach selbst ein Bild.

Rio Grande
Rio Grande
Hot Springs Trail
Hot Springs Trail
"The Window"
„The Window“

Den Park verließen wir über eine leichte Off Roadstrecke und fielen hungrig und durstig im „High Sierra“ in Terlingua ein. Köstliche Margaritas erfrischten uns und Steaks beendeten den Hunger. Eine sehr nette Kellnerin und ein toller Blick in die Wüste rundeten den Abend im Restaurant ab.

Margaritas im High Sierra
Margaritas im High Sierra

Danach machten wir es uns unter einem Wahnsinnssternenhimmel vor unserer Hütte gemütlich. Wer jemals in der Wüste war, weiß wovon ich schreibe.

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