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Roadtrip 2.0 – Tag 26: Peru – Chicago

Nach all den Wochen des wunderschönen Natur- und Landlebens machten wir uns heute auf in die nur 90 Minuten entfernte große Stadt!

Vorher hieß es aber wie immer: Spazierengehen mit Anton. Wer mitgezählt hat, weiß es fehlte noch State Park Nummer 3. Der Buffalo Rock State Park gehörte uns ausweislich des Parkplatzes heute morgen ganz allein. Er ist der kleinste Park mit 2 Wanderwegen, die sich sehr schön am Fluss entlangziehen aber nur teilweise durch den schattigen Wald laufen. Wir waren gerade noch früh genug, bevor es für Anton viel zu heiß wurde. Für ein Familienpicknick und ähnliches ist der Park sehr gut, viele Grillstationen, ne große Wiese, ein Softballfeld – das haben die Amerikaner echt gut drauf😊.

Blick auf den Illinois River vom Wanderweg des Buffalo Rock State Parks
Blick auf den Illinois River vom Wanderweg des Buffalo Rock State Parks

Auf deutlich volleren Strassen als vom Roadtrip gewöhnt, erreichten wir am frühen Nachmittag Chicago. Wir haben ein  Hotel in Arlington Heights nicht zu weit entfernt vom Flughafen. Kein Fluglärm aber dicht genug. Denn wie wir noch lernen sollten, ist in Chicago Stau fast zu jeder Tageszeit.

Neben uns im Hotel wohnt ein Taxifahrer, bei dem wir uns erkundigten, ob er uns mit Anton am Donnerstag zum Flughafen fahren könnte. Wir hoffen, dass das alles klappt, denn unser T 4 Bus ist dann verkauft und einen Mietwagen mit Abgabe am Flughafen konnten wir nicht ergattern. In Chicago sind zwei große Kongresse, was für teure Hotel- und Parkpreise, ausgebuchte Hotels in der Innenstadt und für einen Mietwagenmangel sorgt. Kaum zu glauben.

Vom Taxifahrer bekamen wir auch eine Empfehlung für eine gute Autoreinigung. So haben wir schnell den Bus ausgeräumt und Yves machte sich auf den Weg, während ich Gepäck sortierte. Mit einen blitzeblanken schicken Bus fuhr Yves dann zu Car Maxx. Dort gab es dann die erste Ernüchterung – Car Maxx, eigentlich eine gute Adresse für den Autoverkauf – bot deutlich und erschreckend weniger als wir uns vorgestellt hatten. Auch übers Internet wurde nicht viel mehr von Händlern geboten. Sicherlich hätten wir bei einem Privatverkauf einen besseren Preis erzielen können. Da wir aber nicht so viel Zeit hatten, um ihn zu listen und uns auch nicht dem Risiko von Falschgeld oder einem geplatzten Scheck aussetzen wollten, war das keine Alternative. Auch der Verkauf bereits in Kalifornien an einen Surfer oder Hippie schied aus, da ein Mietwagen für die 4 Wochen Roadtrip in der Größe, die wir für Anton, unser Gepäck und seine Flugbox benötigt hätten, unverhältnismäßig teuer war.

Letztendlich müssen wir einfach sagen, dass der Bus gerade für Anton das perfekte Auto war. Selbst auf langen Strecken war er tiefenentspannt, weil er das Auto kannte, super bequem schlafen und sich bewegen konnte. Allein das war und ist für uns unbezahlbar. Und so müssen wir akzeptieren, dass ein Auto, so cool und schick es auch ist, mit fast 200.000 Meilen auf der Uhr für Händler einfach uninteressant ist. Wir hätten uns jedenfalls kein besseres Auto wünschen können für all die Meilen, die wir ohne Problem und angenehm durch die Staaten gereist sind. Yves fand dann noch einen Händler, mit dessen Preis wir einigermaßen leben konnten und mussten. Dorthin fahren wir den Bus dann am Mittwoch.

Trotz der Traurigkeit trieb uns der Hunger auf die Suche nach einem hundefreundlichen Restaurant. Das gestaltete sich unendlich schwierig. Irgendwie schien Chicago nicht unsere Stadt zu sein. Schließlich fanden wir ein Lokal 30 Minuten vom Hotel entfernt – Chicago Rushhour Teil 1. Immer noch etwas niedergeschlagen saßen wir da, als wir wie immer, auf Anton angesprochen wurden. Ein Chicagoer machte uns Mut und meinte, dass uns die Stadt schon noch begeistern würde. Er schaute immer mal wieder vorbei und gab Essensempfehlungen. Das war ganz nett, aber irgendwie wollte sich hier einfach kein Wohlfühlmodus einstellen. Nach einem guten Abendessen kämpften wir uns wieder durch den Verkehr zurück. Nach unserem Leben im entspannt beschaulichen Oxnard und den leeren Roadtripstrassen waren wir das einfach nicht mehr gewohnt.

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